Mobile Waldbauernschule im Kreis Neuwied im Einsatz
Schulung der Privatwaldbesitzer am stehenden und liegenden Holz
Der Kreiswaldbauverein Neuwied, die Land- und Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland und das Forstamt Dierdorf führten gemeinsam mehrere gut besuchte
Motorsägenlehrlänge im Kreis Neuwied durch.
„Wir haben im Kreis Neuwied mehrere Tausend Waldbesitzer. Diesen allen möchten wir bei der Bewirtschaftung ihres Waldes helfen. Durch die Teilnahme an unseren Motorsägenkursen kommen die Waldbesitzer
der Forderung der Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz nach, Motorsägenarbeit nur mit der nötigen Fachkunde durchzuführen,“ so die Vorsitzende des Kreiswaldbauvereins Neuwied Dr.
Gisela Born-Siebicke.
Im Zeichen der Energiewende hat der Brennholzeinschlag im Privatwald auch im Kreis Neuwied enorm an Bedeutung gewonnen. Daher war es dem Kreiswaldbauverein Neuwied und der Berufsgenossenschaft
besonders wichtig, dass sowohl Lehrgänge am liegenden Holz (MS „Basis“) durchgeführt wurden als auch im MS „Privatwald“ die Fällung von stehendem Holz geübt werden konnte. – „Dabei können auch
erfahrene Waldbesitzer ihre Kenntnisse auffrischen und erfahren Wichtiges über technische Neuerungen“, so Dr. G. Born-Siebicke.
Die Waldarbeit zählt zu den gefährlichsten Tätigkeiten in der Land- und Forstwirtschaft. Ein Großteil der Unfälle ist auf Unkenntnis fachgerechter Fäll- und Schnitttechniken mit der Motorsäge,
mangelnde Schutzausrüstung und fehlendes Hilfswerkzeug zurückzuführen. Vor allem aber spielen unzureichende Ausbildung, mangelnde Erfahrung sowie immer wieder leichtfertige Missachtung grundlegender
Sicherheitsbestimmungen eine entscheidende Rolle im Unfallgeschehen.
Stefan Maxein, Betriebsrevisor bei der Land- und Forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft und Betreuer bei den Motorsägenkursen: „Jährlich ereignen sich im Bezirk unserer Berufsgenossenschaft ca.
1.200 schwere Unfälle bei der Waldarbeit, vier davon sind tödliche Unfälle. Diese Situation wollen wir durch unser Schulungsangebot vor Ort verbessern.“
Bei den Lehrgängen kommt die Mobile Waldbauernschule zum Einsatz, die bereits seit 2007 erfolgreich im Lande unterwegs ist. Der mit neuester Technik ausgestattete Schulungsanhänger
ermöglicht es, die Motorsägen dezentral und ortsnah im Wald durchzuführen. Fanden in diesem Jahr die ersten beiden Kursblöcke im Bereich der Märkerschaft Feldkirchen statt, so wurde im dritten
Kursblock die Schulung im Bereich des Linzer Waldes durchgeführt.
Hier war der Linzer Bürgermeister und Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Rheinland-Pfalz Hans-Günter Fischer ein sachkundiger Besucher, der sich vor Ort über das Angebot der Mobilen
Waldbauernschule informierte. Vor dem Hintergrund der angestrebten Holzmobilisierung gerade auch im kleinen und mittleren Privatwald sieht Fischer die von der Berufsgenossenschaft angebotenen
Motorsägenkurse als richtigen Weg zur Verhinderung von Unfällen an. Er sagte den engagierten Vertretern der Berufsgenossenschaft zu, sich als Vorsitzender des Waldbesitzerbandes bei den Vertretern
von Landesforsten für eine Verringerung des bürokratischen Aufwands im Anmeldeverfahren einzusetzen, um einen möglichst großen Kreis von Teilnehmern erreichen zu können.-