Jägerschaft im Kreis Neuwied besorgt über ASP-Ausbruch im Süden von Rheinland-Pfalz
Nachdem sich bestätigt hat, dass auch in Rheinland-Pfalz die Afrikanische Schweinepest ausgebrochen ist, haben sich am Mittwochabend Vertreter der Jäger, des Forstes und der Landwirtschaft mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreisveterinäramtes in Neuwied zu einem ersten Krisengespräch getroffen, um für den Ernstfall auch vorbereitet zu sein.
Vorausschauend hatte der Kreis bereits vor Jahren zwei Kühlcontainer angeschafft, die im Bedarfsfall zur Zwischenlagerung von befallenen Wildschweinen genutzt werden können. Des weiteren hat das Land auch Zaunmaterial beschafft und zentral eingelagert.
Aber als vorbeugende Maßnahmen wurde hervorgehoben, dass alle Naturnutzer, wie Wanderer, Spaziergänger aber auch Autofahrer, die Parkplätze zu Zwischenaufenthalten nutzen, keine Abfälle hinterlassen, vor allem Speisereste sollten nicht in die aufgestellten Müllkörbe entsorgt werden, sondern zu Hause ordnungsgemäß entsorgt werden,
Vor allem Nutzer der Premiumwanderwege, wie der Rheinsteig, hinterlassen leider oft sehr viel Unrat in der Natur und wenn diese unter Umständen aus den betroffenen Gebieten kommen, kann sich das ASP-Virus sehr schnell auch bei uns verbreiten.
Das gilt auch für Unternehmer, die aus anderen Bundesländern kommen, bzw. Länderübergreifend in Land – und Forstwirtschaft arbeiten, denn selbst an Reifen und Maschinen kann das Virus anhaften und sich verbreiten.
Auch Hundehalter, die im Wald und Feld ihre Hunde ausführen, sollten am besten immer den Hund an die Leine nehmen.
Für alle gilt: wird ein verendetes Wildschwein gefunden, auf keinen Fall zu nah an den Fundort gehen und umgehend die Polizei, die Jäger oder das Veterinäramt verständigen.
Die Beteiligten des Krisenstabes haben vereinbart, sich regelmäßig in kurzen Abständen, je nach Bedarf, beim Kreisveterinäramt zu treffen.
Nachruf
Mit großer Betroffenheit und tiefer Trauer nehmen
wir Abschied von unserem langjährigen Vereinsmitglied
Erich Lorscheid
der am 26. Mai 2024 unerwartet verstorben ist.
Erich war Gründungsmitglied und gehörte bis
2015 dem Vorstand an. Wir danken Erich für sein
vielfältiges Engagement und seine Leidenschaft
für den Kreiswaldbauverein-Neuwied e.V..
Wir werden Ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und allen,
die sich Ihm verbunden fühlten.
Der Vorstand im Namen aller Mitglieder
Waldbildungstag in St. Katharinen-Hargarten
Zielbäume besichtigt und Bestand analysiert
Zahlreiche Mitglieder und sonstige Interessenten waren der Einladung zum Waldbildungstag am 14. Juni 2024 auf die „Linzer Höhe“ gefolgt und wurden vom Vorsitzenden Uwe Werner herzlich begrüßt. Ein besonderer Gruß galt dem Ehrengast Helmut Rieger, der vor ca. 40 Jahren den jetzt kürzlich verstorbenen Waldbesitzer Erich Lorscheid (er war das vorletzte Gründungsmitglied des KWBV) bei der Anlage und Gestaltung der Waldfläche beraten hatte. Ferner wurden der Revier-förster für den Privatwald Dieter Steinebach und der jetzige Waldeigentümer Josef Lorscheid besonders begrüßt.
Dieter Steinebach gab dann vor der Exkursion eine Einführung. Auf der sog. „Demo-Fläche“ von ca. 1 Hektar wurden vor etwa 40 Jahren Rotbuchen im Verband 2 x 0,80 m gepflanzt; ferner wurde die Eichen-Naturverjüngung mit Eichen-Wildlingen ausgepflanzt. Durch Anflug und Vogelsaat kamen dann Vogelkirsche, Fichte, Esche, Hainbuche und Walnuss dazu. Das Ziel war die Erzeugung von Wertholz: Stark, astfrei, gesund und gerade sowie gleichmäßig im Jahrring-Aufbau und möglichst spannungsfrei. Die Vorgehensweise war die Auswahl von „Zukunftsbäumen“ nach folgenden Kriterien: Vitalität, Qualität und Verteilung (= Mindestabstand von 15-20 m). Auf Vorschlag des ehemaligen „Waldbautrainers“ Helmut Rieger wurden damals 66 sog. „Z-Bäume“ ausgewählt, markiert und von „Bedrängern“ freigestellt. Damit konnte gewährleistet werden, das jeder Z-Baum genug Freiraum für eine optimale und möglichst gleichmäßige Entwicklung der Kronen erhielt. Um einen wertvollen Stamm zu erzielen ist die Kronenentwicklung enorm wichtig: Die Krone dient als „Zuwachsmotor“; d. h. nur mit großer Krone wird der Baum schnell dick. Ferner wurden die ausgesuchten Zielbäume auf einer Höhe von 6 – 8 m geastet.
Eine erste Durchforstung erfolgte 2009 mit einer Entnahme von durchschnittlich 7 Bedrängern/Z-Baum ( 2 Bedränger bis max. 14 Bedränger/Z-Baum). In den Jahren 2009, 2011 und 2016 wurde die Fläche dann von Mitgliedern des KWBV besichtigt und die Entwicklung in Augenschein genommen. Wie immer: Der Mensch denkt und plant und die Natur geht manchmal eigene Wege. Die Fragen, die sich jetzt stellen sind: Wie haben sich die ausgesuchten Zielbäume entwickelt, würde man heute die gleichen Z-Bäume auswählen und wie gehen wir -auch im Zeichen des Klimawandels- weiter vor ?
Im Wald wurden dann verschiedene Zielbäume besichtigt und der Zustand des Z-Baumes sowie der Bestand drumherum analysiert und diskutiert. Der durchschnittliche Zuwachs beim Laubholz beträgt 17,1 cm. Insgesamt ist der Verlust von 7 Zielbäumen (6 Wildkirschen und 1 Buche) zu beklagen und ein vorgelagerter Fichtenbestand wurde aufgrund von Trockenheit und Borkenkäfer-befall geräumt. Dies hat jetzt auch Auswirkungen (Wind, Licht und Wasser) auf den Bestand. Die Buche ist von Natur aus eine Baumart schattiger Wälder der gemäßigten Zone. Insofern bleibt es weiter spannend, wie sich der Wald an dieser Stelle weiter entwickelt. Nach der Etablierungs- und Qualifizierungsphase ist man nun in der Dimensionierungsphase die je nach Baumart unterschied-lich startet. Den Abschluss bildet dann die sog. „Reifephase“, nachdem der Baum ca. 75-80 % seiner Endhöhe überschritten hat. Am Ende der Reifephase steht dann die Ernte von Wertholz. Zu diesem Zeitpunkt sollte die neue Waldgeneration bereits etabliert sein; der Kreis schließt sich quasi im Generationenwechsel. Hier zeigt sich auch der Unterschied zwischen „Baum und Mensch“: Ob der jetzige Waldbesitzer den „Ernteprozess“ einleitet, ist nicht gesichert. Abschließend der Hinweis, dass es selbstverständlich unterschiedliche Strategien für das Qualifizieren und Dimensionieren gibt; wie immer gibt es Vor- und Nachteile und die Natur gibt vor, wie es abläuft.
A. Fuchs
Quelle Fotos: Kreiswaldbauverein-Neuwied Konrad Roy-Pogodzik
Von links: Uwe Werner 1. Vorsitzender; Josef Lorscheid Privatwaldbesitzer; Helmut Rieger; Dieter Steinebach Privatwaldbetreuer Landesforsten; Bernd Frorath Landesforsten
Kreiswaldbauverein Neuwied bietet neue Dienstleistung an:
Holzverkaufstätigkeiten in der Forstbetriebsgemeinschaft
Holzsammelplatz am Asberg ist eröffnet!
Der Platz war 1992 erstmals als „Wertholz-Sammelplatz für Holzversteigerungen eröffnet und genutzt worden. Seit etwa 15 Jahren wurden dann aus mehreren Gründen keine Versteigerungen mehr durchgeführt.
Nunmehr wurde er mit einer neuen Strategie wieder eröffnet.
Die Forstbetriebsgemeinschaft, Kreiswaldbauverein-Neuwied e.V. bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit an, „Wert-Stammholz“ im Auftrag zu vermarkten.
Für die Vermarktung bieten wir mehrere Möglichkeiten an.
Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Mobil: 0178 / 44 77 581
Uwe Werner
1. Vorsitzender
Diese Dienstleistung können wir aus rechtlicher Grundlage nur für unsere Mitglieder anbieten.