Alle Kommunalwälder im Kreis Neuwied und viele Privatwälder sind durch PEFC zertifiziert. Dabei bedeutet PEFC „Programm for the Endorsement of Forest Certification Schemes“. Dahinter steht so etwas wie ein weltweiter TÜV - ein transparentes und unabhängiges Kontrollsystem, das anhand nachvollziehbarer Kriterien für die Einhaltung naturnaher Waldwirtschaft durch die Forstbetriebe sorgt. Diese Überprüfung erstreckt sich auch auf den Bereich der Brennholzselbstwerbung im Wald, die gerade in unserer Region eine große Rolle spielt.

Der Kreiswaldbauverein Neuwied organisiert eine Informationsveranstaltung um privaten und kommunalen Waldbesitzern die Vorzüge der Naturnahen Waldwirtschaft und die Vorteile dieses Zertifizierungssystems nahe zu bringen. Bei der Veranstaltung werden sprechen:

• Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer PEFC – Deutschland
• Dr. Wolfgang Schuh, Vorsitzender der PEFC – Arbeitsgruppe Rheinland-Pfalz
• Dr. Gisela Born-Siebicke, Vorstandsvorsitzende des Kreiswaldbauvereins Neuwied

Hier unser Pressebericht zur Veranstaltung:

Der Kreiswaldbauverein Neuwied hatte die Waldbesitzer im Kreis Neuwied   zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „PEFC-Zertifizierung im Wald“ eingeladen. Die Vorsitzende Dr. Gisela Born-Siebicke  freute sich über zahlreiche Gäste sowohl aus dem Bereich der privaten Waldbesitzer und als auch der waldbesitzenden Kommunen des Kreises.

Das PEFC-Gütesiegel steht weltweit für nachhaltige, pflegliche und verantwortliche Waldbewirtschaftung, so Dirk Teegelbekkers, der Geschäftführer von PEFC Deutschland e.V. -  Mit mehr als 200 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche ist das PEFC –Siegel das weltweit größte Waldzertifizierungssystem und garantiert damit eine ausreichende Versorgung der Märkte mit zertifizierten Rohstoffmengen. Wichtige Endverbraucher in Bund und den Länder sowie große Unternehmen haben sich in ihren Beschaffungsrichtlinien auf den Bezug von ausschließlich zertifizierten Holz- und Papierprodukten festgelegt. – In Deutschland sind immerhin rund zwei Drittel der Wälder unter dem PEFC-Siegel zertifiziert. Das lasse den Arten- und Gewässerschutz genauso zu seinem Recht kommen, wie die wirtschaftliche Nutzung der Wälder, so Dirk Teegelbekkers.

Überwacht wird die Einhaltung der PEFC –Richtlinien bei der Waldbewirtschaftung  anhand eines  Regionalberichts mit Selbstverpflichtungserklärungen der Waldbesitzer über kontinuierliche   umfassende Kontrollstichproben. Bei diesen Vor-Ort Terminen besteht für den Waldbesitzer die Möglichkeit, mit kompetenten Fachleuten Entwicklungsperspektiven der Waldbewirtschaftung auszuloten und Lösungsansätze für betriebliche Probleme zu entwickeln. 2009 wurden in Rheinland-Pfalz  bei der 9. Flächenstichprobe 42 % der Waldfläche überprüft. Dr. Wolfgang Schuh vom Waldbesitzerverband Rheinland-Pfalz trug den interessierten Zuhörern die Ergebnisse dieser landesweiten Kontrolle vor. Als ganzheitliches Prüfsystem für eine umfassende Nachhaltigkeit lagen dabei Aussagen zu allen drei Komponenten nachhaltigen Wirtschaftens - der Ökonomie, der Ökologie und der sozialen Verpflichtung -  vor.
Besonders hob er dabei die Ergebnisse zur  Schadenssituation bei der Wald-Wild-Problematik in Rheinland-Pfalz hervor. Hier sieht der PEFC-Bericht das größte Potential für eine kontinuierliche Verbesserung nachhaltiger Waldbewirtschaftung nach PEFC –Standards. Daneben standen die Einhaltung der Arbeitsbedingungen im Vordergrund und die Gewährleistung der Arbeitsschutzbedingungen entsprechend der guten fachlichen Praxis. Gerade auf Grund des  gestiegenen Interesses an der Brennholzselbstwerbung auch  im kleineren Privatwald muß das Ziel der Schulung und Sicherheitstraining z.B. anhand von Motorsägenlehrgängen weiterentwickelt werden. Ab 2013 sollen alle privaten Selbstwerber die Teilnahme an einem qualifizierten Motorsägenlehrgang, der den Anforderungen der Versicherungsträger entspricht, nachweisen.

Die Vorsitzende Dr. Gisela Born-Siebicke  warb für einen Beitritt der Privatwaldbesitzer zum PEFC-Zertifizierungssystem. „Das PEFC-System sichert den Marktzugang auch für uns kleine und mittlere  Waldbesitzer.“  Der regionale Ansatz dieses Zertifizierungsystems mit Stichprobenkontrollen ist ideal gerade für den kleinteiligen Waldbesitz unserer Region. Auch der Familienforstbetrieb kann mit überschaubaren Aufwand und finanziell verkraftbar daran teilnehmen. „Unter Einbeziehung der Eigentümer wird damit die Qualität der Waldbewirtschaftung einer ganzen Region ständig kontrolliert und verbessert“, so die Vorsitzende des Kreiswaldbauvereins Neuwied.

Sie wies auf die Möglichkeit der Teilnahme an der Gruppenzertifizierung über den Kreiswaldbauverein Neuwied hin. - Nähere Auskünfte zur Zertifizierung  bekommt man in  der Geschäftsstelle in Linz bei Frau Ingrid Wissen, Am Schoppbüchel 5, 53545 Linz oder unter der Rufnummer  02644 8089812 bzw. als Mail unter  info@kreiswaldbauverein-neuwied.de.

Auskunft erteilt auch der Privatwaldbetreuer des Forstamtes Dierdorf Herr Dieter Steinebach.